Unsere Klassenfahrt

Ich schaue in den Spiegel und stöhne. Wieder Sonnenbrand. Egal wie sehr ich mich vor beiden Kanufahrten eingecremt hatte, immer hatte ich danach unter meinen Augen zwei rote Streifen bis zu den Ohren.

Aber eigentlich war es schön. Nicht nur das Kanufahren, meine ich, sondern die ganze Klassenfahrt. Naja, als ich die Schäferwagen das erste Mal gesehen hatte, in denen wir übernachten würden, war ich sehr skeptisch, ob wir vier Tage in so einer Enge überleben würden. Vor allem noch zu dritt in einem Zweierbett. Aber schön waren die Schäferwagen, und auch gemütlich. Besonders, wenn der Regen auf die Dächer nachts trommelt. Das klang, als würden Riesen mit ihren Fingern auf unserem Dach Klavier spielen. Aber nochmal zum Kanufahren. Das war am Dienstag. Krissie vom Bieberhof zeigte uns die Kanus und erklärte uns wie man paddelt. Mit ihrer Hilfe stiegen wir dann in die Kanus. Als wir dann erstmal darin saßen, war es ziemlich wackelig, aber auch total lustig, weil wir drei, Lena, Antonia und ich, im Kanu erstmal schauen mussten, dass wir vorwärts kamen und nicht kentern. Aber dann ging es ganz einfach und schnell vorwärts. Wir alle sind dann auf einen großen See gepaddelt. Dort ging ziemlicher Wind, aber wir haben es geschafft. Dann sind wir in ein Naturschutzgebiet gepaddelt. Und dort saßen wir einfach im Kanu und ließen uns vom Wind und der Strömung nach vorn treiben. In dem Gebiet war es ganz ruhig und auch überhaupt nicht windig, und alles war schön sumpfig und voller Seerosen. Das war als wären wir in einem Naturparadies. Im See weiter vorn kamen wir erst ziemlich spät mit zu den anderen, weil plötzlich ein starker Wind aufkam und weil hoher Seegang war. Von weitem hörten wir Schreie und dann sahen wir Conni im Wasser an ein Kanu geklammert! Als wir dann um die Ecke paddelten, sahen wir auch Jule und Gina im Wasser, ihr Boot war gekentert! Sie wurden dann auf die anderen Kanus verteilt und wir warfen ihnen Handtücher zu. Wir alle bekamen dann den Befehl ans nächstmögliche Ufer an den großen Steg zu paddeln, weil die See einfach zu aufgewühlt war. Das klingt vielleicht einfach, aber das war es nicht, weil dazu mussten wir quer über den riesigen See! Bis kurz vor dem Ufer haben wir es zum Glück doch ganz gut hinbekommen, doch dann fuhren wir plötzlich nicht zu dem angegebenen Steg, sondern steuerten genau auf das Schilf zu! Beinahe wären wir auch in das 11° C kalte Wasser umgekippt, wäre nicht dicht neben dem Schilf ein anderer Steg gewesen. Dorthin retteten wir uns. Wir hatten alle solch einen Schreck. Und dann kam noch zur Krönung eine ältere Dame auf uns zu und schrie uns an, dass das hier ein privater Steg wäre und alles Mögliche sonst noch. Na toll. Aber die Frau beruhigte sich wieder und dann saßen wir noch zwei Stunden dort fest, bis uns dann ein Floß abholte. Bei dem Gedanken musste ich grinsen, denn auf dem Floß war es lustig und wir sangen alle möglichen Lieder. Das war ein Tag gewesen! Am Abend dann fielen wir im wahrsten Sinne des Wortes ins Bett. Der Tag danach war zum Glück nicht ganz so aufregend, aber schön war er doch. Wir sind runter in den Wald gelaufen und dort durften wir Bogenschießen. Danach sind wir noch eine große Runde mit dem Floß gefahren, auch durch eine Schleuse. Das war schön. Wir lagen einfach nur auf dem Dach und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Uups, daher hätte ja auch der Sonnenbrand kommen können! Ich schaue ein letztes Mal auf meinen Sonnenbrand und denke: Es war wirklich toll.

Bilder...

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Veröffentlich in der Kategorie "Secondary school" am 10.07.2015

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