I say goodbye, I say hello

Heiß brennt die Sonne an diesem Nachmittag auf das Dach der Turnhalle. Ein müder Windhauch streift durch die Blätter der umstehenden Birken. Träge wiegen sich die Gräser in einem starren Reigen hin und her. Selbst die Vögel verstecken sich im Schatten der Baumkronen und nur selten entweicht ein schwaches Piepen ihren trockenen Kehlen.

Der Sommer ist angekommen und lässt lachend seine Muskeln spielen. Nur noch wenige Tage bleiben dem alten Schuljahr bevor die großen Ferien beginnen und das Schulhaus in seinem wiederkehrenden Dornröschenschlaf versinkt.

Ungeduldig scharren Füße auf dem Betonboden des Hofes, drücken sich Körper in jeden noch so kleinen schattigen Fleck. Endlich werden die Tore geöffnet und die Besucher strömen in das Innere der Turnhalle. Heute ist ein besondere Tag für die Schüler der Klasse Holunder und ihre Gäste.
Jedes Jahr kurz vor den Sommerferien werden die Schüler, die die Klasse verlassen werden verabschiedet und die Kinder, die ab dem kommenden Schuljahr in die fünfte Klasse kommen, begrüßt. Der Anlass ist ein großes Fest, zu dem alle Schüler, Eltern, Großeltern und Geschwister am 3. Juli 2015 eingeladen wurden.

Langsam füllt sich der Raum. Neugierige Blicke streifen durch die Halle. Zwei farbenfrohe Kulissen hängen an den großen schweren Hochsprungmatten, die aufrecht an den Wänden stehen. Die Seiten sind mit langen Bänken flankiert, auf denen die Gäste Platz nehmen. Vorfreude, abwartende Zurückhaltung, aufgeregtes Tuscheln, freundliches Zunicken, enthusiastisches Händeschütteln. Plötzlich wird es still und nach einer kurzen Begrüßung klingt die Stimme von Jakob durch den Raum. „Es lebte einmal in Spanien ein junger Stier, der hieß Ferdinand.“ Die Kinder haben ein Musical einstudiert, von einem Stier, der sich lieber unter einer Korkeiche dem Duft der Blumen hingibt, als sich auf den Kampf in der Arena vorzubereiten. Unter der Leitung der Musiklehrerin Conny haben sie sich das Stück erarbeitet. Der Erzähler liest die Geschichte, während die Kinder mit Klavierbegleitung die Lieder schmettern, die von dem sonderbaren Stier auf der Weide handeln, der von seiner Mutter angefleht wird, mit seinen Brüdern herumzutollen oder von den vier Männern, die auf der Suche nach einem wilden Stier für die Arena das Land durchstreifen oder von dem Zwiespalt der Frauen und Männer, die dem Spektakel beiwohnen. Hier und da wippt ein Fuß im Takt. Ein Schmunzeln huscht über das Gesicht, wenn die Kinder die gemalten Figuren hoch heben, mit denen sie das Stück vor selbstgebastelten Kulissen spielen. Irgendwann verklingt der letzte Ton. Beifall brandet auf für die tolle Leistung aller Beteiligten.

Das Programm wird abgerundet durch Vorträge, die die Schüler über Ereignisse im vergangenen Jahr halten. Außerdem führt Lilli zwei ihrer Meisterübungen der rhythmischen Sportgymnastik auf und Olivia und Alexa steppen zu heißen Rhythmen, dass die Funken fliegen.

Dann ist es soweit. Alle Schüler formieren einen Kreis im Zentrum der Halle. Der eigentliche Akt beginnt. Die Eltern „bauen“ eine Brücke, indem sie gegenüberstehend einzelne Bretter halten. Die Schüler überqueren die Brücke aus dem Kreis hinaus und symbolisieren damit das Hinausgehen aus der Klasse, den Übergang von der Grund- zur Mittelstufe, bzw. ins Gymnasium, von den Eltern gestützt und von den Pädagogen begleitet.

Anschließend stehen die neuen Schüler im Mittelpunkt. Dieses mal sind es die Schüler der Holunderklasse, v. a. die Schüler der siebenten Klasse, die die Brücke bauen. Die neuen Fünfer werden von ihren Paten aus dem Kreis abgeholt und überqueren nun die Brücke in entgegengesetzter Richtung. Mutig betreten sie den wackligen Untergrund und balancieren erfolgreich auf die andere Seite. Einer nach dem anderen kommt im Kreis an und wird von den Pädagogen in Empfang genommen. Es ist ein Symbol, eine Geste. Für jeden von Ihnen ist es ein Abschied und eine neue Ankunft, ein Übergang in eine neue Zeit voller Unbekanntem, die mit Hoffnung und Zuversicht gemeistert werden wird.

Langsam lässt die Anspannung nach. Sie sind angekommen, etwas schüchtern noch, doch das wird sich bald ändern. Ein Büfett wurde vorbereitet und bietet für jeden etwas Stärkung nach den Aufregungen der letzten Stunde. Noch lange sitzen sie im Schatten, auf der Flucht vor der unbarmherzigen Sonne, genießen die reichhaltigen Schätze der mitgebrachten Speisen und plaudern über vergangene Zeiten und die, die kommen werden. Als sie auseinander gehen, sind sie um eine Spur reicher. Sie sind nun Teil einer Gemeinschaft, die tragen, stützen und begleiten wird und deren Teil sie noch sein werden, lange nachdem sie den Kreis über die Brücke wieder verlassen haben.

Bilder...

I say goodbye, I say hello
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I say goodbye, I say hello

Veröffentlich in der Kategorie "Secondary school" am 12.07.2015

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