Es war einmal: die Erde! Wo kommen wir her - wo gehen wir hin?

Dieser und vielen weiteren Fragen gingen die Schüler der Klassen Lärche und 8D in den Projekttagen vor dem Buß- und Bettag nach. Vor vielen Milliarden von Jahren entstanden nach dem Urknall viele Sterne, Gesteinsbrocken, darunter auch die Planeten. Einer dieser Planeten, der sich um die uns bekannte Sonne dreht, nahm eine besonders phantastische Entwicklung - anders als alle anderen. Dieser Planet enthielt neben anderen Gasen auch Wasser in seiner Atmosphäre. Aus einem heißen Gasball, der mit der Zeit auskühlte und eine weitestgehend feste Erdkruste bildete, entstand unsere Erde. Doch wie kam es trotz heißer und giftiger Gase, Vulkanausbrüchen, Stürmen und Unwetter zur Entfaltung des Lebens. Dies sollte Inhalt unserer gemeinsamen Projektwoche sein.

Unser Projekt begann am Montag mit der kosmischen Erzählung zur Entstehung des Lebens auf unserer Erde. Begleitend dazu bauten wir das Schwarze Band auf. Anhand dessen sahen wir, wie viele Millionen Jahre es dauerte, bis sich aus reinem Zufall die ersten einzelligen und später auch mehrzelligen Lebewesen entwickelten. Unsere Zeitreise führte uns durch viele Millionen Jahre, in denen wir sehen konnten, wie nach und nach eine immense Vielfalt tierischen und pflanzlichen Lebens entstand und auch wieder verging. Während der Erzählung füllten die Schüler der Klasse 8 das Schwarze Band mit allerlei Informationsmaterial, Tierfiguren, Pflanzen, Muscheln und Steinen. Einige Massensterben boten anderen Lebewesen die Chance zur Weiterentwicklung, das Klima wandelte sich immer wieder und forderte eine Anpassung. So gab es besonders kleine wandlungsfähige Lebewesen, besonders riesige Pflanzen und Tiere, bis schließlich auch die Säugetiere ihren Siegeszug antraten. Nur wenige Lebensformen sind über Jahrmillionen nahezu unverändert geblieben: Schwämme, Korallen, Algen, Muscheln, Schnecken, Quallen, Insekten, Moose, Farne und Ginkgos.
Schließlich erschien auf dem letzten Zentimeter des Schwarzen Bandes der Zeitgeschichte der Mensch in seinen unterschiedlichen Entwicklungsformen - als winziges Teilchen im Laufe der Erdgeschichte.

Nach dieser Darbietung war das Engagement des Schülers gefordert. In unserem Klassenzimmer waren zahlreiche Bibliotheksbücher, Bücher aus anderen Klassen sowie verschiedenes Material zur Erdgeschichte aufgebaut. Jeder Schüler konnte sich ein Thema seiner Wahl aussuchen, um an diesen zwei Projekttagen intensiv forschend daran zu arbeiten. Die meisten Schüler fanden schnell ihr Lieblingsthema, wälzten Bücher, tauschten Bücher, schrieben, zeichneten, skizzierten, bastelten und schauten sich hin und wieder ihr Thema als kleiner Baustein der Erdgeschichte am Schwarzen Band an. Die geplante Einzelarbeit brachte eine große Themenvielfalt mit sich: Aufbau der Erde, Plattentektonik, Vulkanismus, die Sonne, verschiedene Erdzeitalter, Wetterphänomene, aber auch Mineralien, Fossilien oder Entstehungsmythen aus anderen Kulturen wurden erforscht. Ihre Arbeitsunterlagen, wie Mindmaps, Skizzen, Bilder und Notizen sammelten die Schüler in einem Arbeitsportfolio. Auch in der folgenden Woche nutzten die Schüler ihre Freiarbeit, um ihr Thema zu bearbeiten, ein Handout zu erstellen und eine Präsentation vorzubereiten. Dafür haben wir Kollegen uns etwas Besonderes ausgedacht. Jeder einzelne Vortrag wird von den Schülern auf Video aufgenommen. Alle Videos der Lärche und der 8 D  werden gesammelt und an festgelegten Präsentationstagen angeschaut. Dabei wählen sich die Schüler in die Filmvorstellungen ein, schauen sie sich an, notieren sich Fragen, die dann in der Weihnachtswoche in unserer Tagung von und mit den Profis beantwortet werden.

Es entstand eine Klassen übergreifende Projektzeit, in der die Schüler an selbst gewählten Themen arbeiteten und zum Fachspezialisten wurden. Alle anderen Schüler profitieren davon, denn sie werden alle selbst gestaltete, handgeschriebene Handouts erhalten, Videos ihrer Wahl sehen und in Diskussion darüber gehen. Das bisherige Fazit der Schüler war durchweg positiv, denn vor allem für die 8er ist es nicht selbstverständlich, so lang und intensiv an einem Thema arbeiten zu können. Uns Pädagogen freut es, denn wir haben noch zahlreiche Projektideen auf Lager.

Veröffentlich in der Kategorie "Oberschule" am 17.12.2017

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